EEG-Umlage steigt 2012 minimal

Die Höhe der EEG-Umlage wird für das Jahr 2012 vorraussichtlich um 0,062 Cent pro Kilowattstunde ansteigen.

EEG-Umlage steigt 2012 minimal

Wie die Übertragungsnetzbetreiber heute, am 14. Oktober 2011, mitgeteilt haben, wird die Umlage für die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütete Einspeisung aus Stromerzeugungsanlagen sich 2012 nur geringfügig verändern. Die sogenannte EEG-Umlage wird von den Übertragungsnetzbetreibern jährlich zum 15. Oktober für das folgende Kalenderjahr ermittelt. Kontrolliert wird die ordnungsgemäße Ermittlung der EEG-Umlage durch die Bundesnetzagentur. Für das Jahr 2012 wird eine Steigerung um 0,062 Cent pro Kilowattstunde, von 3,530 ct/kWh auf 3,592 ct/kWh prognostiziert.

Ermittelt wird die EEG-Umlage anhand einer Vielzahl von zu prognostizierenden Einflussfaktoren. Dabei können besonders bei den Energieträgern Wind und Sonne im Jahresverlauf starke Schwankungen auftreten, so dass das von den Übertragungsnetzbetreibern geführte Umlagekonto auch einmal in den roten Zahlenbereich rutschen kann. Aus diesem Grund enthält die EEG-Umlage 2012 erstmals auch eine sog. Liquiditätsreserve in Höhe von 3 % des in 2012 erwarteten Differenzbetrags. Diese soll den Übertragungsnetzbetreibern bei den Liquiditätsherausforderungen zur Finanzierung des Umlagekontos helfen. Die einmal aufgebaute Liquiditätsreserve soll den Umlagezahlern in den Folgejahren wieder zugute kommen, weil sie einen möglichen Anstieg in 2013 dämpft.

Nach einer Äußerung des Präsidenten der Bundesnetzagentur liegt die EEG-Umlage für das Jahr 2012 weiterhin auf dem Niveau von 2011, nachdem sie für das laufende Jahr gegenüber 2010 um über 70 Prozent gestiegen war. Dabei werden als Gründe für das stabile Niveau u. a. der erwartete Anstieg der Preise an der Strombörse und ein geringerer Zubau an Photovoltaik-Anlagen genannt. So liegt der für 2012 erwartete Zubauwert von 4,5 Gigawatt deutlich unter dem Wert des Boomjahres 2010, in dem noch ein Zubau in Höhe von rund sieben Gigawatt zu verzeichnen war, wie Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, bekannt gab. Weiterhin haben sich nicht zuletzt bei der Umlageermittlung erstmals auch deutlich die effizienzsteigernden Effekte der Ausgleichsmechanismusverordnung gezeigt, die zu einer Verminderung der operativen Kosten bei den Übertragungsnetzbetreibern führen.

Die Übertragungsnetzbetreiber prognostizieren für 2012 EEG-Einspeisevergütungen in Höhe von insgesamt ca. 17,6 Mrd. Euro. Dem stehen prognostizierte Vermarktungserlöse an der Strombörse in Höhe von ca. 4,9 Mrd. Euro gegenüber. Die Differenz zwischen den prognostizierten Einspeisevergütungen und Vermarktungserlösen bildet den wesentlichen Bestandteil der EEG-Umlage. Je niedriger das Börsenpreisniveau ist, desto größer ist die mit der EEG-Umlage zu finanzierende Differenz zu den im EEG festgelegten Vergütungssätzen.