Das Bundesumweltministerium hat eine „Plattform Erneuerbare Energien“ gegründet. In diesem neuen Gremium sollen alle relevanten Akteure der Energiewende zusammenfinden.. Zentrale Aufgabe der neuen Plattform wird die Koordinierung des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien, deren Marktintegration und ihr Zusammenwirken mit den konventionellen Energieträgern sowie die Verzahnung des Ausbaus der erneuerbaren Energien mit den Planungen für den Netzausbau sein.

In der Plattform Erneuerbare Energien sollen Vertreter von Bund, Ländern, Städten und Kommunen, der Erneuerbare-Energien-Branche, der Übertragungsnetz- und Verteilnetzbetreiber, von Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutzverbänden, von Wirtschaftsverbänden und konventioneller Energiewirtschaft sowie Wissenschaftler und Forscher zusammen kommen. Der Enthusiasmus der einzelnen Akteure für die Energiewende soll kanalisiert, ein Austausch der Erfahrungen und Instrumente organisiert – und so wertvolle Synergieeffekte mobilisiert werden.
Ziel ist es, das Wachstum der erneuerbaren Energien optimal mit dem Netzausbau zu verzahnen, die Marktintegration erneuerbarer Energien zu fördern sowie ihr Zusammenwirken mit den konventionellen Energieträgern zu koordinieren. Mit einem stetig wachsenden Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung verlagert sich der Schwerpunkt der Aufgaben hin zu deren Markt- und Systemintegration, bei gleichzeitiger Gewährleistung von Netzstabilität und Versorgungssicherheit.
Die Arbeit der Erneuerbare Energien Plattform wird in einem ersten Schritt auf den Strombereich fokussiert. Drei Arbeitsgruppen werden hierfür ins Leben gerufen:
- Markt- und Systemintegration erneuerbarer Energien
Hier wird die konzeptionelle Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) beraten – in Hinblick auf die Herausforderungen, die ein wachsender Anteil erneuerbarer Energien für das Gesamtsystem bedeutet. - Zusammenspiel von Netzausbau und Ausbau erneuerbarer Energien
Der Ausbau erneuerbarer Energien einerseits sowie der Ausbau des Übertragungs- und Verteilnetzes andererseits müssen aufeinander abgestimmt sein. Diese Arbeitsgruppe sucht – in enger Abstimmung mit der Netzplattform des Bundeswirtschaftsministeriums – gemeinsam nach Lösungen, wie die Entwicklungen ökonomisch effizient und umweltpolitisch sinnvoll miteinander verzahnt werden können. - Zusammenwirken von erneuerbaren Energien, konventionellen Energien und der Nachfrageseite
Diese Arbeitsgruppe wird Empfehlungen für das kosteneffiziente und versorgungssichere Zusammenwirken von erneuerbaren Energien, konventionellem Kraftwerkspark und der Nachfrageseite erarbeiten. Beispielsweise geht es um die Sicherstellung ausreichender konventioneller Kapazitäten sowie um Flexibilitätspotentiale in der konventionellen Stromerzeugung sowie der Nachfrageseite.
Schon heute wird in Deutschland mehr Strom aus Wind, Sonne und Wasserkraft erzeugt, als aus Steinkohle und Kernenergie. Wiederholte Zubaurekorde bei Wind- und Sonnenenergie, gar ein unabgestimmter Wettlauf einzelner Bundesländer gefährden jedoch die Netzstabilität und erschweren die Markt- und Systemintegration erneuerbarer Energien. Die Plattform Erneuerbare Energien stellt sich zukünftig der komplexen Aufgabe, bei den erneuerbaren Energien stets eine integrierte Betrachtung des Gesamtsystems vorzunehmen. Die Planung der Länder zum Ausbau der erneuerbaren Energien muss zukünftig besser auf die Netzkapazitäten und die Ausbaupläne für die Netze abgestimmt werden.
Zur Koordination der Arbeitsgruppen wird es einen Steuerungskreis unter Leitung des Bundesumweltministeriums geben. Hier werden die konkreten Themen für die Arbeitsgruppen definiert und die Ergebnisse zusammengeführt. Es erfolgt eine enge inhaltliche und organisatorische Abstimmung mit der Netzplattform des Bundeswirtschaftsministeriums.





